Pisa, Florenz, Siena, Rom, Neapel, Bologna und Triest
Pisa
Auf dem Weg von Nizza nach Florenz legten wir einen Stopp in Pisa ein (zum Leidwesen Lucas), denn wenn wir schon in der Nähe sind, wollte Emely auch den Schiefen Turm von Pisa sehen. Vom Bahnhof aus machten wir uns auf den Weg zum weltberühmten Gebäude, wobei wir kurz zweifelten, ob wir es überhaupt erreichen würden, weil plötzlich alles von der Polizei abgesperrt wurde. Hat sich dann aber herausgestellt, dass dies nicht wegen dem Turm war, sondern aufgrund auf eines Fußballspiels, das im nahe gelegenen Stadion stattfand.
Am Turm gab es dann, wie es sich für einen ordentlichen Touristen gehört, eine Foto-Session, die Luca nur knapp überlebt hat, bevor es nach zwei Stunden mit dem Zug weiter nach Pistoia ging, wo unsere Unterkunft für Florenz lag.




Florenz
Da wir für Florenz keine Unterkunft finden konnten, die unseren Preisvorstellungen entsprach, nächtigten wir etwas außerhalb in einem Smart Rooms Airbnb in Pistoia.
Am Sonntag fuhren wir dann mit dem Zug nach Florenz, in dem echt einiges los war. Man merkt, dass langsam die Urlaubssaison beginnt und mehr Touristen unterwegs sind.
Als erstes besuchten wir das Museo Galileo. In Florenz hat der Wissenschaftler lange Zeit gelebt und gewirkt, unter dem Fürstentum der Medici. Letztere haben über die Jahre eine beachtliche Sammlung von wissenschaftlichen Instrumenten aufgebaut, die einige Male umgezogen ist und nun in einem ehemaligen Palazzo in einem Museum für Wissenschaftsgeschichte ausgestellt sind. Es war interessant zu sehen, mit welchen Methoden früher in der Wissenschaft gearbeitet wurde und wie viel ihnen damals schon möglich war, obwohl das geozentrische Weltbild noch der Standard war. Sogar eine Karte mit der Erde als Scheibe war dort ausgestellt.




Durch die Gassen machten wir uns dann auf zur Kathedrale von Florenz. Sie ist eine der größten Kathedralen der Welt und ihre Kuppel ist sogar die größte der Welt, was das Gebäude schon von außen sehr beeindruckend macht. Leider konnten wir die Kathedrale nicht von innen besichtigen, da diese sonntags geschlossen ist.




Vom höhergelegenen Piazzale Michelangelo aus soll man einen fantastischen Blick über die Stadt haben, weshalb wir uns an den Aufstieg machten und ja, der Blick von dort oben ist toll.


Michelangelo ist auch Piazza della Signoria zu finden, denn dort steht eine seiner David-Statuen. Um den Platz herum stehen außerdem viele Banken, denn das Bankwesen hat hier seinen Ursprung.


Um dort hinzukommen überquerten wir den Fluss über die Ponte Vecchio, eine der ältesten Brücke der Stadt, welche, ähnlich der Rialto-Brücke in Venedig, mit Geschäften gesäumt ist, die allesamt goldenen Schmuck verkaufen. Dort funkeln die Schaufenster um die Wette.


Eigentlich wollten wir, da wir nun in Italien waren, eine Pizza zu Abend essen. Doch als wir durch Florenz liefen, fielen uns zahlreiche Leute auf, die alle eine Art Sandwich vom selben Restaurant aßen. Schließlich fanden wir die Sandwich-Quelle und diese musste echt gut sein, denn an allen drei Verkaufsstellen hatte sich eine meterlange Schlange gebildet. So beschlossen wir, am Abend nochmal zurück zu kommen und hier zu essen, vorausgesetzt, die Schlangen sind dann kürzer. Das war eine sehr guter Entschluss.

Siena
In Siena blieben wir in der Villa Zara nur für eine Nacht.
Natürlich machten wir uns so gleich auf zum Piazza del Campo, der berühmteste Platz der Stadt. Manche kennen ihn vielleicht vom Anfang des Films James Bond- Ein Quantum Trost. Zweimal jährlich findet auf diesem Platz ein Pferderennen statt und im Film jagt Bond währenddessen einen Bösewicht über den Platz. Beim Pferderennen treten die verschiedenen Stadtteile Sienas gegeneinander an. Um dieses Spektakel mit zu bekommen waren wir etwas früh dran, doch auch so ist der Platz beeindruckend. Allerdings ist es schwer sich vorzustellen, dass auf diesem abfallenden Platz wirklich ein Pferderennen stattfindet, denn so riesig, dass eine Bahn und die Zuschauer Platz haben, sieht der Platz auch nicht aus.


Den restlichen Nachmittag wanderten wir noch etwas durch die wirklich schönen Gassen Sienas, bevor wir zurück zu unserem Apartment gingen, um Spaghetti Carbonara zu kochen.




Rom
Nach Rom brachte uns neben dem Zug auch ein Bus und diese Busfahrt war wirklich ein Erlebnis. Die Straße schlängelte sich mitten durchs Nirgendwo und war dementsprechend schmal gestaltet. Doch der Busfahrer kannte keine Gnade und raste die Straße entlang, schob alle anderen Autos aus dem Weg, überholte in Kurven und hupte Radfahrer, die keinen Platz machten, in Grund und Boden. Aber wir kamen lebend am Ziel an.

In Rom angekommen, checkten wir dann ins Generator Hostel ein, bevor wir noch einen kleinen Abendspaziergang durch die Stadt machten, vorbei an fast allen bekannten Sehenswürdigkeiten. Auf der Spanischen Treppe saßen sehr viele Leute, was aber anscheinend doch nicht so ein großes Problem darstellte. Vor dem dem Trevi-Brunnen hat sich eine unglaubliche Menschenmenge angesammelt. Besonders das Forum Romanum und das Kolosseum sahen im Abendlicht sehr schön und fast schon majestätisch aus.










Den Mittwoch starteten wir mit einem Roof-Top Frühstück in unserem Hostel, von dem aus man zwar eine schöne Aussicht hatte, das sein Geld aber sonst nicht wirklich wert war. Wir hofften, ein All-you-can-eat-Frühstück wie wir es auch schon im Generator Hostel in Barcelona hatten zu bekommen, dem war aber leider nicht so.

Danach gingen wir nochmal zum Forum Romanum und Kolosseum, denn diese besichtigten wir auch von innen. Im archäologischen Park rund um das Forum Romanum wurden zahlreiche Gebäude der römischen Geschichte aus verschiedenen Epochen gefunden, darunter auch der Circus Maximus, den man heute aber kaum noch erkennt. Wenn wir nochmal nach Rom kommen, würden wir hier eine Führung machen, um sich mehr Geschichten hinter den Ruinen, die man sieht, vorstellen zu können. Auch das Kolosseum war sehr interessant und wirklich riesig. Unglaublich, wie sie sowas damals schon erbauen konnten. Im unteren Geschoss gab es ein kompliziertes Gangsystem, von dem aus die Tiere und Gladiatoren in die Arena für die Spiele kamen. Nach einem Erdbeben wurden diese aber aufgeschüttet und erst später wieder entdeckt.






Am Ticketschalter haben wir Hanna kennenglernt, eine Deutsche, die nach ihrem Studium Italien bereist und Teile des Franziskus-Wegs pilgert. Mit ihr trafen wir uns nach der Besichtigung und in einem Park hatten wir tolle Gespräche.
Am Donnerstag brachte uns der Zug noch etwas südlicher nach Neapel.
Neapel
Auch in Neapel blieben wir etwas außerhalb in der Villa Dietro da Luna in Torre des Grecco, da das günstiger war und perfekt in der Mitte von Neapel und Pompeji liegt. Hier entdeckten wir eine hervorragende Pizzeria, von der wir uns die kommenden drei Abende ernähren sollten.


Den Freitag besichtigten wir Pompeji. Ein Audioguide führte uns durch die Ausgrabungsstätte der Stadt, die 79 n. Chr. von einem Ausbruch des Vesuv überrascht wurde. Von der Stadt ist noch sehr viel erhalten, zwar fehlen meistens die Dächer der Häuser, doch die Mauern stehen noch und mithilfe der Erklärungen kann man sich gut vorstellen, wie die Häuser vor 2000 Jahren einmal aussahen. Auch von den Wandmalereien sind noch einige erhalten, auch wenn viele davon nicht mehr in Pompeji selbst sind, sondern ins Nationalmuseum in Neapel gebracht wurden.










Am dritten Tag fuhren wir nach Neapel rein. Dort schlenderten wir einfach durch die Gassen und die Fußgängerzone ohne ein wirkliches Ziel. In der Stadt fühlte es sich irgendwie sehr italienisch an und wir kamen durch Gassen, in denen gerade ein Markt stattfand Gassen, die von Restaurant gesäumt waren und Gassen, durch die man sich durch Touristenmengen schieben musste. So schön die Gassen auch waren, muss man allerdings auch sagen, dass die Stadt ziemlich dreckig war, es lag sehr viel Müll auf dem Boden.








Bologna
In Bologna angekommen, erlebten wir erst einmal eine kurzen Wetterschock. Während wir in Neapel bei über 30 Grad schwitzten und schon morgens beim Aufbruch kurze Hose und T-Shirt tragen konnten, empfing uns in Bologna Nieselregen bei unter 20 Grad. Besonders Luca freute sich über diese Abkühlung.
Nach einem kurzen Check-In im Combo Hostel in Bologna nutzten wir den restlichen und einzigen Tag in der Stadt, um etwas durch die Fußgängerzone und die umliegenden Gassen zu schlendern.




Vom Wetter etwas getrübt, kehrten wir schon am frühen Abend ins Hostel zurück, wo wir noch einige Fahrkarten für Busse im Baltikum kauften, denn dort fahren nicht allzu viele Fernzüge, die auch im Interrailticket enthalten sind und außerdem buchten wir unseren Kroatien-Abschnitt mit Ben und Noah, nach einem langen Telefongespräch mit Diskussionen darüber.
Triest
Nach nur einer Nacht in Bologna, fuhren wir in viereinhalb Stunden mit dem Zug nach Triest. Hier blieben wir in der Pension Rittermaier, wo wir bei unserer Ankunft zuerst einmal eincheckten. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit dem Buchen unserer Herbergen im Baltikum und in Weiten Teilen Skandinaviens. In Skandinavien bleiben wir öfter in eher kleinen Städten und dort gibt es allgemein eher wenige günstige Hostels, in denen wir uns schon frühzeitig einen Platz sichern wollten, nicht, dass diese dann bereits ausgebucht sind.
Zum Abendessen gab’s einen Döner.

Am nächsten Tag schliefen wir aus und besichtigten anschließend das Zentrum von Triest. Wir liefen durch die Fußgängerzone, am Hafen entlang und zu einer Burg, von der man durch die Bäume auf die Bucht von Triest sehen konnte.






Am Hafen sahen wir sehr viele Quallen im Meer, sogar ein paar ganz Große.



Abends gingen wir in die Pizzeria Bianco, in der es hervorragende Pizza gab.


Auf dem Rückweg zur Pension genossen wir am Hafen noch den wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer.


Abschließende Gedanken und Eindrücke
Luca
Für mich waren von diesem Abschnitt Pompeji und Bologna die schönsten Städte, was aber vielleicht auch daran liegt, dass dies die einzigen Städte sind, die für mich neu waren. Pompeji ist sehr beeindruckend zu sehen, da es wirklich noch sehr gut erhalten ist. Bologna ist sehr schnuckelig und hat sehr viele Kirchen für die Größe der Stadt. Siena fand ich auch toll. Florenz war mir aber etwas zu voll. Die Stadt, die mich aber wirklich genervt hat, war Pisa. Nicht, weil die Stadt so sonderlich schlimm ist, sondern, weil es dem „Foto-Tourismus“ die Krone aufsetzt. Alle rennen zu diesem Turm, der so unglaublich unspektakulär ist, wie die Eiffelturm-Nachbildung in Crailsheim. Aber man muss natürlich so ein Foto machen, wo man so tut, als ob man den Turm hält, weil das machen ja alle da. Es geht überhaupt nicht darum, sich den Turm anzuschauen, die Stadt zu genießen oder sich gar für die Geschichte des Turm und der Kirche, die eigentlich das imposantere Bauwerk ist, zu interessieren. Es geht nur darum, dort ein Foto zu machen, um es dann zu Hause zu zeigen etc. und das finde ich irgendwie sehr schade.
Emely
Ich habe unseren Italien-Abschnitt sehr genossen, in den Altstädten mit den kleinen Gässchen, besonders Siena und Rom haben mir sehr gut gefallen, nach Rom würde ich gerne nochmal kommen, hier gibt es sicher noch so viel mehr zu entdecken. Außerdem kam es mir so vor, als wäre Italien noch immer sehr geprägt von der Coronakrise und den vielen Toten, die es hier gegeben hat, denn sehr viele Menschen haben trotz Abschaffung der Pflicht noch eine FFP2-Maske getragen. Zumindest kann ich mir gut vorstellen, dass das einer der Gründe ist.
4 Antworten auf „Italien“
bella Italia !!! 😎 molto bene !!! 👌
Subbar
Bericht kam zeitnah
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