Belgrad
Auch nach der Nachtfahrt von Sarajevo nach Belgrad waren wir ziemlich müde und unser Airbnb-Host erlaubte uns freundlicherweise schon um sieben Uhr morgens in die Wohnung einzuchecken. Dieses Angebot nahmen wir gerne an und schliefen erst mal noch eine Runde in einem richtigen Bett an Stelle von Bussitzen.
Viel passierte an diesem Tag auch nicht mehr, es regnete und wir blieben den größten Teil des Tages in der Wohnung, chillten, ich schrieb die noch fehlenden Reiseberichte für den Blog und wir legten einfach mal wieder einen entspannten Tag ein. Abends kochten wir dann noch.
Am Montag gab es dann Sightseeing, beginnend mit der Kathedrale Saint-Sava. Die Kathedrale ist riesig, der runde Kirchenraum hat einen Durchmesser von über 30 Metern. Die Wände sind über und über geschmückt mit Mosaiken und überall ist Gold zu sehen. Außerdem ist die Kathedrale auch noch ziemlich neu, die Pläne stammen zwar aus dem 19. Jahrhundert, eröffnet wurde sie aber erst im Jahre 2014 und das Deckenmosaik stammt aus 2016/17. Scheinbar wird die Kathedrale auch immer noch renoviert oder gebaut, denn der Boden war mit Malerteppichen abgedeckt und es gab auch keinerlei Sitzmöglichkeiten im Kirchenraum. Es sah nicht so aus, als würden hier Messen abgehalten werden, die Menschen scheinen eher zum privaten Gebet oder Sightseeing zu kommen.


Von dort aus liefen wir zum Novi dvor, dem neuen Palast, welcher heute der Sitz des serbischen Präsidenten ist und unweit davon entfernt steht das Gebäude der Nationalversammlung. Leider haben wir nicht eindeutig herausfinden können, was auf den vielen Plakaten vor dem Gebäude geschrieben steht.


Über die Straße Knez Mihailova, die breite Fußgängerzone, in der sich die Geschäfte aneinander reihen, liefen wir weiter in Richtung Donau.



In der Nähe des Ufers befindet sich die Festung Belgrads, die wir zum Schluss noch besichtigten. Dort war auch sehr viel Militärgerät ausgestellt, als Teil des Militärmuseums. Über Torpedos und Panzern bis hin zu Flaks und Atillerie war dort fast alles zu sehen. Vieles stand dort einfach so auf dem Rasen herum und war teilweise schon überwuchert von Büschen.



Dienstags hofften wir eigentlich, mal wieder mit dem Zug weiterreisen zu können, da wir ja auf Interrail sind. Eine Tour zum Bahnhof am Sonntag hat allerdings ergeben, dass zu unserem nächsten Ziel Sofia kein Zug fährt und auch sonst scheint der internationale Zugverkehr nicht so ganz vorhanden zu sein, die Recherchen hierzu sind aber nicht ganz vollständig da schwierig.
Also musste mal wieder ein Busticket gekauft werden für eine Fahrt am Dienstagmittag nach Sofia. Da es an diesem Tag ziemlich regnete, suchten wir bis zur Abfahrt Unterschlupf in einem Einkaufszentrum (mit WLAN), von dem aus ich im Moment diesen Bericht schreibe.
Der Weg vom Einkaufszentrum zum Busbahnhof führte uns am Donauufer entlang. Dort reihen sich die Baustellen aneinander, alles unter dem Projektnamen BW- Belgrad Waterfront. In ein paar Jahren kann man hier bestimmt viel Neues entdecken.
Am Busbahnhof wurde es dann nochmal kurz stressig, obwohl wir eigentlich genug Zeit eingeplant hatten. Zunächst standen wir in der Ankunfts- statt Abfahrtshalle, dann konnten wir nirgends eine Anzeige finden, an welchen Steig unser Bus abfährt und der Knaller kam zum Schluss: Wir mussten ein Ticket kaufen, um überhaupt auf den Bussteig zu kommen, sonst kam niemand an der Security vorbei. Dieses Ticket war natürlich in bar zu bezahlen und so mussten wir zehn Minuten vor Abfahrt erst mal noch Geld wechseln. Am Ende ging aber alles gut und der Bus ist mit uns abgefahren.
Abschließende Gedanken und Eindrücke:
Luca
Wir haben nicht ganz so viel von Belgrad gesehen, das was wir gesehen haben hat mich irgendwie nicht von den Socken gehauen. Gerade das Donauufer ist momentan eine einzige Baustelle. Ich denke so in ein paar Jahren wenn die Umbaumaßnahmen fertig sind, könnte es sich lohnen, nochmal her zu kommen.
Emely
Mir geht es ähnlich wie Luca, Belgrad hat mich jetzt nicht so von sich überzeugt. Die Kathedrale fand ich aber sehr beeindruckend, mit den vielen goldenen Verzierungen soll sie wahrscheinlich auch genau so wirken. Mich hat es auch gewundert, dass die Kathedrale so neu ist. Wild fand ich auch, dass wir extra ein Ticket kaufen mussten, um auf den Bussteig zu kommen, ich habe mehrere Leute sich darüber beschweren gehört und mich auch ein bisschen verarscht gefühlt.